Bea Weber und Ralf Bauerdorf vom Stromspar-Check der Caritas wundern sich immer wieder: Auch zehn Jahre, nachdem die EU den Verkauf von Glühlampen verboten hat, finden die beiden Energiesparexperten noch viele stromfressende Leuchtmittel in den Haushalten.
"Im Durchschnitt tauschen wir elf Lampen pro Wohnung aus", weiß Weber und fügt hinzu "dabei können diese Haushalte mit unseren kostenlosen LEDs, schaltbaren Steckdosenleisten, Durchlaufbegrenzern und wassersparenden Duschköpfen allein im ersten Jahr rund 150 Euro einsparen."
Doch der Stromspar-Check kann noch mehr: Haushalte mit geringem Einkommen erhalten neben den jeweils notwendigen Soforthilfen eine umfassende Beratung zum energieeffizienteren Verhalten im Alltag. Bauerdorf kennt diese Situation genau, seit neun Jahren gehört er zum Team vom Caritas Stromspar-Check und hat in der Zeit über 1.500 Haushalte beraten: "Bei unseren Haushaltsbesuchen geben wir ganz konkrete und individuelle Tipps - auch zum Heizen und Lüften oder Warmwasserverbrauch."
In Hamburg haben seit 2010 über 12.000 Haushalte mit geringem Einkommen einen Stromspar-Check erhalten und so Geld gespart und das Klima geschont: Insgesamt wurden damit nicht nur die Energie- und Wasserkosten um 18,5 Millionen Euro reduziert, sondern auch 27.800 Tonnen CO2-Emmissionen vermieden.
Von den gesunkenen Energierechnungen profitiert zudem die Stadt Hamburg: Sie trägt - zusammen mit dem Bund - die Kosten der Unterkunft bei Beziehern von Arbeitslosengeld II ("Hartz IV") und Grundsicherung und hat bisher 2,5 Millionen Euro eingespart.
Seit zehn Jahren gibt es diese bundesweite Initiative, in der der Deutschen Caritasverband und der Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) die Bekämpfung von Energiearmut und die Erreichung von Klimaschutzzielen verknüpft haben. Gefördert wird das erfolgreiche Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative und der Stadt Hamburg.