Caritas ruft zur Teilnahme auf
Hunderttausende gehen am Sonntag, 19. Mai 2019, in vielen europäischen Städten auf die Straße, um gegen Nationalismus und für ein Europa für Alle zu demonstrieren. In Hamburg beginnt die Großdemonstration um 12 Uhr auf dem Rathausmarkt.
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Sie wird getragen von einem breiten Bündnis aus fast 40 Sozialverbänden, Gewerkschaften, kirchlichen und religiösen Organisationen, Gruppen aus der Umwelt- und Klimabewegung sowie antirassistischen, antifaschistischen und Menschenrechts-Initiativen. Die Veranstalter*innen rechnen mit einer deutlich fünfstelligen Zahl von Teilnehmenden.
Das Hamburger Bündnis ruft zum Protest gegen den Rechtsruck in Europa auf und macht sich für ein Europa der Menschenrechte, Demokratie, sozialen Gerechtigkeit, des Friedens und des Klimaschutzes stark. Das Bündnis fordert alle Menschen auf: Gehen Sie auf die Straße gegen Nationalismus, Rassismus und eine menschenfeindliche Abschottungspolitik! Machen Sie diese Position auch mit Ihrer Stimme bei der Europawahl am 26. Mai deutlich!
Der Demonstrationszug durch die Hamburger Innenstadt wird begleitet von einer Auftakt- und einer Abschlusskundgebung mit einem bunten Kulturprogramm.
Michael Edele, Landesleiter Caritas Hamburg: "Als Caritas wollen wir ein Europa, was mehr ist, als ein Zusammenschluss von Märkten. Ein Viertel aller Europäer ist von Armut bedroht. Wir brauchen ein Europa für alle Europäer, welches sich solidarisch weiterentwickelt, die Armutsbekämpfung gemeinsam in den Blick nimmt und soziale Teilhabe fördert."
Dirk Ahrens, Landespastor des Diakonischen Werks Hamburg: "Wir wollen ein Europa, das mehr ist, als ein grenzenloser Supermarkt: Europa soll eine gute Heimat für alle Europäerinnen und Europäer sein sein. Heute ist fast ein Viertel der Europäerinnen und Europäer von Armut bedroht. Deshalb brauchen wir eine Europapolitik, die die Spaltung in Arm und Reich länderübergreifend abbaut und die sozialen Themen nach vorne bringt."
Amelie Deuflhard, Intendantin Kampnagel: "Europaweit greifen rechte Populist*innen die Kultureinrichtungen als Akteur*innen gesellschaftlicher Visionen an, polemisieren gegen die Freiheit der Kunst und arbeiten an einer Renationalisierung der Kultur. Gleichzeitig ist es wichtig, dass wir unsere eigenen Institutionen selbstkritisch auf rassistische, diskriminierende und ausgrenzende Strukturen prüfen und diese auflösen. Kunst schafft einen Raum zur Veränderung der Welt und muss darum frei und offen für alle bleiben!"
Katja Karger, Vorsitzende DGB Hamburg: "Wenn es die Europäische Union nicht gäbe, müsste man sie erfinden! Bei Arbeitszeiten, Urlaub, Mutterschutz und in vielen anderen Bereichen der Arbeitswelt schützt und erweitert die EU die Rechte der Arbeitnehmer*innen. Doch schon seit Jahren leidet sie unter einer schweren marktliberalen Schlagseite, die durch Deregulierung und den systematischen Abbau von Sozial-, Umwelt- und Verbraucherschutzstandards geprägt ist. Ja, wir müssen kritisieren - aber nicht boykottieren. Jede Stimme, die bei der Europawahl nicht abgegeben wird, geht auf das Konto der Populisten und Europafeinde." ()
Infos:Vanessa Rassbach, Regionalkoordinatorin Hamburg, 0151/70 85 06 36, vanessa@ein-europa-fuer-alle.de