25 Jahre stand die Liebfrauenschwester Petra Schulte an der Mönckebergstraße und verteilte Kaffee und Brötchen an obdachlose Menschen. Nun hat sie ihren Dienst beendet und ist in den Ruhestand gegangen.
Am 3. Februar wurde Schwester Petra an ihrem 80. Geburtstag mit einem Gottesdienst und einer anschließenden kleinen Feier bei der Caritas verabschiedet. Sie kehrt zurück in das Mutterhaus ihres Ordens nach Belm bei Osnabrück.
Zweimal am Tag, vormittags und nachmittags, fuhr sie mit Ihrem Caddy in die Hamburger City. Neben Kaffee, Tee und belegten Brötchen hatte Schwester Petra immer auch warme Jacken, Socken, Mützen und Isomatten mit an Bord. Das wichtigste für die Menschen auf der Straße war Schwester Petra selbst. Sie gab Rat, hörte zu und hatte vor allem Zeit für jeden Einzelnen. Früher kamen 70 bis 80 Menschen pro Tag zu ihr ans Auto, in den letzten Jahren waren es etwas weniger. Seit 2018 waren sie gesundheitlich bedingt nur noch am Vormittag unterwegs.
Die Geschichte ihres Dienstes begann mit einem Benefizkonzert, aus dessen Erlös damals der Caddy mit der Aufschrift "Unterwegs für Obdachlose" gekauft werden konnte. Caritas-Kollegen rüsteten den Laderaum für ihre Zwecke um. Im Jahr 2010 erhielt Schwester Petra für ihr außergewöhnliches Engagement für obdachlose Menschen das Bundesverdienstkreuz.
Michael Edele, Caritas-Landesleiter: "Schwester Petra ist eine Institution in der Hamburger Innenstadt und das Gesicht der Caritas in unserer Stadt. Wir werden sie vermissen und wünschen ihr gleichzeitig Kraft, Gesundheit und Gottes Segen für ihre neue Zeit in Belm."
Schwester Petra: "Ich hatte eine wunderbare Aufgabe in Hamburg. Es gab nicht einen einzigen Morgen, an dem ich gedacht habe, heute würde ich lieber zu Hause bleiben. Es war eine erfüllte Zeit:"