Er war ein Weihbischof, der immer bei den Menschen sein wollte. Die soziale Arbeit der Caritas für Wohnungs- und Obdachlose, für pflegebedürftige Senioren, für Familien in Not und Bedrängnis war ihm stets ein Herzensanliegen. In seiner Zeit als Vorsitzender startete die Caritas innovative Projekte wie das Kranken- und Zahnmobil für Obdachlose, die Energieberatung "Stromspar Check" oder das Kinder- und Jugendhilfezentrum "Haus Borgfelde". Ein besonderes Anliegen Jaschkes war die Gründung der "Caritasstiftung Hamburg - Menschen in Not" 2009, die er für fünf Jahre als Vorsitzender des Stiftungsrates führte.
Weihbischof Dr. Jaschke hat die katholische Kirche in Hamburg in allen Netzwerken vertreten, im politischen Bereich, in der Ökumene, im Interreligiösen Dialog, bei jungen und bei alten Bürgerinnen und Bürgern. Er war in den Medien präsent wie kaum ein anderer Vertreter der Bistumsleitung, gab Interviews und saß in Talkshows. Er hat Auseinandersetzungen geführt und ist für die Kirche und ihre Caritas jederzeit in den argumentativen Ring gestiegen. Seine enorme Belesenheit und die mit ihr verbundene Eloquenz machten ihn zu einem gesuchten Gesprächspartner, auch und gerade, wenn unbequeme Fragen zu erwarten waren. Unerschrocken und aufgeschlossen vertrat er meist eine kluge und durchdachte Position.
Weihbischof Jaschke hatte sich stets für die Caritas engagiert - hier bei einer Spendenaktion im Jahr 2004
Innerhalb der Bistumsleitung gelang es ihm oft, für die Caritasverbände, denen er vorstand, noch etwas auszuhandeln, wenn die Mittel eigentlich bereits erschöpft waren. Als er 2016 seinen 75. Geburtstag feierte und als Weihbischof die Altersgrenze erreichte, waren zu seinem Abschied noch einmal alle Vertreterinnen und Vertreter von Staat und Gesellschaft versammelt, um einen Mann zu würdigen, der in seiner Präsenz und geistigen Originalität einzigartig war und der für Kirche und Caritas immer unerschrocken gekämpft hat.
Heute müssen wir nun ganz Abschied nehmen von Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke, dessen irdisches Leben sich erfüllt hat und können nur bescheiden hoffen, dass seine Erwartungen an das nächste Leben sich segensreich für ihn erfüllen werden und dass es uns als Caritas gelingt, mit gleichem Engagement die Arbeit für Menschen in Not weiterzuführen.
"Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke war in seinem leidenschaftlichen Einsatz für Kirche und Caritas und mit seiner großen Offenheit für Ökumene und interreligiösen Dialog ein Vorbild für alle, die nach ihm die christlich profilierte soziale Arbeit fortführen und verantworten dürfen. Seine Prominenz in den norddeutschen Stadtgesellschaften und sein Interesse an Menschen generell haben der Caritas sehr geholfen." (Matthias Timmermann, Diözesancaritasdirektor)
Matthias Timmermann, Diözesancaritasdirektor und Thomas Keitzl, Vorstand für die Caritas im Norden.